Jahresbrief 2025

Liebe Freunde und Mitglieder des CVJM Bindlach,


Gemeinschaft tut gut! Das dürfen wir immer wieder gerade in der Weihnachtszeit spüren. Einfach einmal mit Menschen, die einem am Herzen liegen, Zeit verbringen, reden, spielen … ohne Druck und ohne Termine.
Gemeinschaft tut uns auch im CVJM gut. Das konnten wir mehrmals in diesem Jahr erleben. Zwei Ereignisse möchte ich dabei besonders herausgreifen: Der CVJM Brunch am 27. Oktober und der Advents-Zauber am 1. Dezember. Die Termine waren von den Verantwortlichen hervorragend organisiert: Die Einladungen gingen frühzeitig raus, die Räume waren geheizt und es gab ausreichend zu essen und zu trinken. Noch wichtiger war aber, was noch passierte: Es wurde gesungen und gebetet. Eigentlich ganz unspektakulär für einen christlichen Kreis – und doch ist es immer wieder etwas Besonderes, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammenkommen, nicht um zu arbeiten, sondern um Gemeinschaft untereinander und mit Jesus zu suchen und zu finden: Das Wesentliche erleben. Es ist so einfach, wir müssen dem aber immer wieder Raum geben und uns bewusst dafür entscheiden. Und das ist schon gleich ein erster Wunsch für das gerade begonnene Jahr: Mehr von dieser Gemeinschaft.
Unsere Gemeinschaft darf dabei kein abgeschlossener Kreis sein, sie muss offen bleiben. Darüber haben wir uns im vergangenen Jahr einige Gedanken gemacht. Erfreulicherweise ist unsere Jugendarbeit gerade sehr stark. Die Freitagabende sind meist gut besucht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen sich – trotz teilweise großer beruflicher Belastungen – intensiv ein. Einige Teenager arbeiten schon punktuell mit (Weihnachtsmarkt) und wollen noch weiter einsteigen und z. B. als Helfer auf die Konfi-Freizeit mitfahren. In den letzten Jahren blieb die Mitarbeiterschaft relativ konstant, ohne große Zu- oder Abgänge. Wie kann es gelingen, die Jungen in dieses Gefüge zu integrieren? Gleiches gilt für diejenigen, die aktuell nicht mehr so eng am CVJM angebunden sind, aber Gemeinschaft suchen.
Wie lassen sich barrierefreie Zugänge zur Mitarbeitergemeinschaft herstellen? Wir möchten es allen so leicht wie möglich machen, zu uns zu kommen. Das wird nicht ohne Veränderungen gehen. Aber was sollen wir als Verein konkret unternehmen?

Die Jahreslosung für 2025 kommt gerade recht: Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Tessalonicher 5,21). Paulus schreibt hier über prophetische Rede, die man nicht verachten, der man aber auch nicht vorbehaltlos vertrauen soll. Wir sollen prüfen.
Der Ratschlag lässt sich auch auf andere Zusammenhänge übertragen: Welche Umgangsformen und Rituale in unserer Mitarbeitergemeinschaft sind uns vertraut, bilden aber mitunter Hürden für Außenstehende? Auf welche geistlichen Strömungen und Ausdrucksformen reagieren wir reserviert, weil wir nicht mit ihnen vertraut sind? Welche Menschen haben wir schon „abgeschrieben“, die gerne (wieder) mehr Gemeinschaft erfahren möchten?
Das ist mein zweiter Wunsch für das neue Jahr: Lasst uns nicht gleich alles ablehnen (auch nicht vorbehaltlos annehmen!), sondern ernsthaft (über-)prüfen und das Gute behalten bzw. umsetzen. Das schließt auch eigene Vorstellungen darüber ein, wie christliche Gemeinschaft auszusehen hat und wie sich Christen verhalten müssen / dürfen.
Die Gemeinschaft soll allen – ganz besonders natürlich unseren Mitgliedern – offen stehen. Dabei tut der Blick von außen gut. Welche Wünsche haben unserer Mitglieder an den Verein? Was müsste sich verändern, um öfter an Vereinsprogrammen teilnehmen und aktiv im Verein mitwirken zu können? Dass ein offener Dialog über diese Fragen entsteht, ist mein dritter Wunsch für dieses Jahr.
Die Vorstandschaft freut sich über Anregungen, Vorschläge und auch über Kritik.
Wir wollen alles prüfen – und das Gute behalten.


Herzlich grüßt – im Namen der Vorstandschaft –
Marcus Mühlnikel